Schubladen
Vermutlich kennt das jeder. Es gibt eine Reihe von Ländern od. Regionen, in denen man halt so seinen Urlaub verbringt.
Bei mir war das von der Familie her traditionell europäisch geprägt: Frankreich, Spanien etc.
Daneben gibt es aber eine Reihe von Ländern, die ich zunächst gar nicht mit Urlaub in Verbindung gebracht hätte.
Zum Beispiel Lettland & Estland. Um hier mal die eigene Schublade mit Vorurteilen zu entrümpeln, unternahmen wir 2015 einen siebentägigen Städtetrip von Riga nach Tallinn (ohne Fahrräder). Vom Flugzeug aus sahen wir riesige Waldgebiete und die Ostsee. Hierbei entstand der Wunsch irgendwann mal einen Fahrradurlaub in dieser Region zu unternehmen.
Merke: es ist eine total naive Vorstellung die Fahrradtauglichkeit eines Landes aus hunderten Metern Höhe zu beurteilen! Später haben wir auf lettischen Landstraßen Radfahrer gesehen, die in Ermangelung eines Radweges den Mindestabstand von 30cm zum vorbeifahrenden Bus unterschritten.
Nachdem sich bei mir eine berufliche Veränderung anbahnte, gingen wir gedanklich verrückte Pläne durch wie man denn diese Gelegenheit zur Auszeit gestalten könnte. Maßgeblich waren hierbei
- Vorbereitungszeit (Fremdsprachenkenntnisse bauen sich trotz anderslautender Werbeversprechen nicht in sechs Wochen auf; etwaige Impfungen und Visa benötigen ebenfalls genug Zeit)
- Reisedauer (für Südamerika bspw. würden wir uns gerne mehr Zeit nehmen)
- Aktivität (hundert Jahre alte Mauern mögen Archäologen begeistern; Strand geht 1-2 Tage am Stück – den Rest der Zeit muss ich etwas tun).
Letztlich kamen lange Flüge nicht in Frage was die Region auf Europa eingrenzt.
Mit Skandinavien hatten wir um die Jahreszeit schon gute Erfahrungen gesammelt (knock on wood). Nachdem wir dann noch auf unserer Hochzeit spaßeshalber gesagt hatten, dass die Hochzeitreise auf jeden Fall mit dem Rad geschehen sollte, erinnerte ich mich irgendwann an einen Radiobeitrag zum Euro Velo 10 – dem europäischen Radweg um die Ostsee.
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