7. Etappe EuroVelo10: Ahus via Karlshamn nach Karlskrona

17. Mai 2017

Tag 13: Ahus – Karlshamn: Summerfeeling

83km, Sonne, 10°C

Nachdem wir mit Regenwetter schon einige Erfahrung sammeln durften, haben wir am Abend zuvor unsere Räder auf der Veranda unter der Markise geparkt. Stolz über die Idee fuhren wir die Markise aus, wohlwissentlich dass Markisen Regen nicht mögen. Egal, wir mögen keine nassen Sättel. Man muss schließlich Prioritäten setzen. Am nächsten Morgen stiegen wir gut gelaunt in aller Früh – das heißt bei mir kurz vor 10:00 Uhr – aufs Rad und freuten uns nach den Regentagen über einen glasklaren, blauen Himmel und Temperaturen im zweistelligen Bereich. Die ersten 30km führten uns vorbei an Feldern, wenig befahrenen Landstraßen und kleinen Ortschaften (ohne Bäcker) und trotz ordentlichem Nordost-Wind schafften wir diese in 2,5 Stunden. Pünktlich zur Mittagszeit aßen wir zufrieden auf einem Baumstamm unsere Brötchen und machten einige Passanten neidisch als wir die Kekse auspackten. Abgeben konnten wir leider nichts, die Maschine braucht den Stoff. Immerhin wollten wir noch 53km fahren. Diese waren jedoch schneller gefahren als gedacht, denn die Schweden haben zwar nicht so viele Radwege außerhalb geschlossener Ortschaften wie erhofft, dafür aber durchaus die Autobahn für Radfahrer zugelassen. Warum nicht gleich so?! Endlich konnten wir mal schnell fahren… Zugegebenermaßen führte uns das lustige Schild nicht wirklich auf die Autobahn, dafür aber an ihr entlang.

Autobahnauffahrt mit Fahrradweg

Autobahnauffahrt mit Fahrradweg

Ruckzuck waren wir in Karlshamn und suchten vergebens eine Eisdiele. Die einzige Kiosk der Eis verkaufte, akzeptierte leider nur Bargeld. Empört fuhren wir zum Campingplatz und aßen dort ein Eis. Bargeld haben wir in Schweden bislang noch kein einziges Mal gebraucht, selbst Bäcker nehmen wie selbstverständlich Kreditkarten entgegen. Abends aßen wir beim Thailänder und staunten über eine Gruppe etwa 10-jähriger Jungs, die ihr Essen selbstverständlich mit der eigenen Kreditkarte bezahlten. Das ist das Schweden, das wir kennengelernt haben 🙂

Gesamtanstieg: 620 m

Tag 12: Karlshamn nach Karlskrona: Bergauf, bergab

76km, Sommer Sonne Sonnenschein, ganztägig

Ich selbst würde mich als Optimisten bezeichnen, der gern auf alles vorbereitet ist. Theoretisch also auch auf das Schlimmste. Doch nach der gestrigen wunderschönen Tour ohne nennenswerte Höhenmeter und Vorzeigewetter wollte ich den heutigen Tag anders angehen als sonst. Alles auf mich zukommen lassen. Den Weg mein Ziel nennen. Los gings also. Mit einem Hügel. Naja, auch das kann man durchaus positiv sehen, immerhin war mir nun warm und meine Gangschaltung funktioniert ja auch, also so what… Wir erfreuten uns an wenig befahrenen Landstraßen, genossen das Kurze-Hosen-Wetter und traten ordentlich in die Pedale. Bis zum nächsten Berg. Nach 2km.
Unterwegs trafen wir auf einige Rennradfahrer die wir mit dem üblichen Radfahrergruß grüßten und spätestens dann hätte mir klar sein müssen: Das war nicht der letzte Berg der auf uns wartet. Rennradfahrer auf Landstraßen bedeuten: Es sind Berge in Sicht.

Und so war es dann auch… Es ging bergauf und bergab in einer Tour. Ich musste dabei unweigerlich an meinen Arbeitskollegen denken, der mir sagte ich solle mir keine Sorgen über eventuelle Bodybuilder-Muskeln machen, immerhin betreiben wir ja Ausdauersport. Ha, heute fühlte es sich eher so an als hingen kleine Gewichte an meinen Beinen.

Trotz der zu erklimmenden Hügel war die Fahrt wunderschön und abends erreichten wir zum krönenden Abschluss die sehenswerte Stadt Karlskrona mit ihren vielen kleinen Inseln. Der Campingplatz befand sich ebenfalls auf einer kleinen Insel und war sehr gut von Fischersleuten besucht. Für uns blieb daher nur eine sehr kleine Hütte, die mich von außen eher an ein Toilettenhäuschen erinnerte, doch das störte uns an dem Abend wenig. Nach dem reichhaltigen Abendessen erklimmte ich mit sich anbahnenden Muskelkater das extrem hochgebaute Etagenbett und schlief direkt ein.

Gesamtanstieg: 832 m

Tag 13: Ruhetag in Karlskrona

6km, supersonnig, ganztägig

Luxusprobleme… Jeder kennt Sie. Auch wir… Und so beschlossen wir unser Toilettenhäuschen zu verlassen und es gegen eine größere Hütte einzutauschen. Denn Ruhetag ist Waschtag und was das bedeutet haben wir ja schon häufiger beschrieben. Wäscheleinen werden kreuz und quer in der Hütte verteilt. Und das geht bei gefühlten 5m² leider nicht so gut.

Nach dem Upgrade saßen wir zufrieden unter den in der Hütte gespannten Wäscheleinen und später draußen in der Nähe vom Steg und sahen den Fischersleuten zu. Abends toppte jedoch eine neugierige, offensichtlich hungrige oder gierige Möwe alles, als Sie unseren Nachbarn das heiße Fleisch vom Grill klaute. Dreistigkeit und Schnelligkeit siegte in diesem Fall.

 

1 comment

  1. Comment by Nils

    Nils Reply 17. Mai 2017 at 11:00

    Whooo 10 Grad und Sonne. Parrtyyyy
    🚵🍻🍾

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