21. Tag: Schlaflos in Västervik, 58km bis Loftahammer
Okay, zugegebenermaßen hatte der 4,5 Sterne Campingplatz in Västervik bei uns keinen leichten Start. Aber mit vollem Bauch und frisch gewaschenen Sachen, waren wir bereit Frieden zu schließen. Doch dann! Dann hatten wir die erste Hälfte der Nacht unglaublich laute Wohnwagenbesitzer in direkter Nachbarschaft. Diese spielten irgendein Spiel, bei dem man alle paar Minuten laut aufschreien und klatschen muss. Unglaublich nervig. Als es dann irgendwann (kurz) ruhig war, begann eine Terrormiliz von Vögeln mit ihrem unerbittlichen Kriegsgeschrei. Normalerweise stört mich sowas überhaupt nicht aber diese Nacht war in vielerlei Hinsicht anders. Am Morgen hatten wir umso mehr Verständnis für Andreas, den wir auf der Fähre in Puttgarden getroffen hatten und seitdem seinen Blog verfolgen. Er schrieb wie unwohl und beobachtet er sich auf Campingplätzen fühlt – uns ging es dieses Mal genauso.
Wenigstens das Wetter war toll und der Weg führte uns über eine hügelige Inselkette gen Norden. Nach wenigen Kilometern merkte ich die Strapazen der letzten Tage in meinen Beinen und es erschien absehbar dass die ursprüngliche Tour von 70km wohl nix wird. Nach 25 Kilometern mittags einkehren konnte ich aber auch nicht recht mit meinem Gewissen vereinbaren – daher ging es noch ein bisschen weiter. Gegen 16 Uhr kamen wir an einem kleinen, familiären Campingplatz an und mieteten uns eine Hütte für zwei Nächte um den Waden etwas Entspannung zu gönnen.
22. Tag: Entspannung bei Traumausblick, 8km
An dem Tag machten wir so gut wie nix außer Kaffee trinken in einer Bäckerei (!) und Schrauben an den Rädern nachziehen. Knock on wood: bislang hält das Material weitesgehend.
23. Tag: Loftahammer nach Gusum, 58 km
So ein Ruhetag macht sich bezahlt: wir waren um 14 Uhr nur noch zehn Kilometer von unserem Tagesziel entfernt. Der Campingplatz mit dem einprägsamen Namen Yxningens begrüßte uns mit einem Schild welches sinngemäß sagte ‘Such dir einen Platz. Den Rest machen wir später’. So stellten wir neben neugierigen Schweden-Campern und zunächst uninteressierten Niederländern mit VW-Bus unser Zelt direkt neben das Wasser. Später haben wir dann die Formalitäten geklärt und hier begegneten wir den Niederländern erneut, die sich total interessiert an unserem Routenverlauf zeigten. Es stellte sich heraus, dass sie die Ostsee auch schon mit VW-Bus (und Fahrrädern) umfahren sind und sonst auch Langstrecken Radfahren.
Mittlerweile sind wir echt verwöhnt was Campingplätze angeht: hier haben wir beispielsweise den Aufenthaltsraum zum Sitzen oder Essen vermisst. Bei Wind wird es dann doch schnell kalt (das Essen und uns).
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