8. Etappe EuroVelo10: Karlskrona via Bergkvara & Lindsdal nach Oskarshamn

22. Mai 2017

EuroVelo10Blog Etappe 8: Wassernachfüllen am Friedhof

Mensch, Ihr habt lange nichts von Euch hören lassen! Jetzt muss ich Euch mal auf den aktuellen Stand bringen…

16. Tag: Karlskrona nach Bergkvara

74km, Sonne

Schon der dritte Tag in Folge Sonne und so langsam glaube ich an einen Fehler in der Matrix. Oder soll unsere Tour hier doch noch mit Sommerwetter gesegnet sein? Warten wir’s ab…

Nach dem Ruhe- & Waschtag waren wir guter Dinge und auf den schön asphaltierten Wegen Karlskronas so im Rad-Flow, dass wir erst nach 40km Mittagspause machten – leider in direkter Nachbarschaft eines Ameisenhaufens wie sich später herausstellte. Macht nix – wir sind ja jetzt eins mit der Natur (Jeder, der Nina kennt, ist an dieser Stelle herzlich eingeladen zu lachen). Nach der Rast ging es weiter durch die Landschaft, die in meiner Vorstellung eher in die USA passen würde als nach Schweden: dünne Besiedelung aber große Holzhäuser mit noch größeren Vorgärten; der Rasen akkurat gemäht (ab einem Hektar gerne mit Rasentraktor; drunter tut’s auch ein Mähroboter). In den Einfahrten stehen ausgemusterte Autos oder polierte Ami-Schlitten.

Kurz vor unserem Ziel fing es dann doch noch an zu regnen und wir bezogen eine Hütte am Meer. Im Gegensatz zu den noch jungen Mückenschwärmen interessierten sich Enten, Schwäne und Vögel sehr für unser Abendessen – dieses konnten wir aber erfolgreich verteidigen.

Gesamtanstieg: 582 m

17. Tag: Bergkvara nach Lindsdal

56 km, Schon wieder Sonne

Der nette Campingplatzbesitzer verriet uns bei der Abreise noch eine Abkürzung, die weder auf den Karten noch in der Openvelomap verzeichnet war. So konnten wir uns einen Teil der Hauptstraße sparen und kamen auf die alte Küstenstraße, die dank eines Neubaus (E22) kaum befahren ist. Manchmal freut man sich ja über Asphalt um ordentlich Kilometer zurück zu legen. Heute erschien uns der Weg etwas zu einseitig und somit waren wir nicht traurig nach 56km ‘schon’ den Campingplatz anzusteuern. Dieser wurde mit viel Liebe von einer Neuseeländerin und ihrem schwedischen Mann betrieben. Auch hier zeigte sich: egal wo man in Schweden auftaucht – irgendein deutsches Wohnmobil und Wohnwagengespann ist schon da 🙂

Gesamtanstieg: 441 m

18. Tag: Lindsdal nach Oskarshamn

87km, morgendlicher Regen

Der Wetterbericht sollte recht behalten und uns bis zum Mittag Regen spendieren. Wir freuten uns auf ein entspanntes Frühstück in der trockenen Gemeinschaftsküche – allerdings nutzte ein Deutscher das dortige WLAN um eine öffentliche Familienrechtsberatung am Smartphone mittels Lautsprecher abzuhalten. Das ist genau das, was mir beim Frühstück schon immer gefehlt hat. Falls also jemand Fragen hat, was bei Sorgerechtsentzug zu beachten ist – wir sind jetzt unfreiwillig im Thema.

Dann doch lieber im Regen radfahren! Es folgte wieder der Schweden-Wege-Mix bestehend aus Waldwegen und Asphalt und später gesellte sich die Sonne dazu. Gegen 16 Uhr erreichten wir Oskarshamn und steuerten zuerst eine Bäckerei (yeah! Körnerbrötchen!) und dann den Lebensmittelmarkt an. Anschließend durften wir uns zwischen zwei Campingplätzen entscheiden: also wieder 3km raus aus der Stadt um vor Ort festzustellen, dass die Rezeption um 16h schloß. Da auf unsere Anrufe niemand reagierte, ging es 6km zum nächsten Campingplatz. Auch dort hatten wir die Öffnungszeiten in der Nebensaison wieder um eine Viertelstunde verpasst. Hier brachte uns das Telefon wieder kein Glück außer ein B&B-Zimmer für unglaublich günstige 75€. Man merkt: wir sind im schwedischen Preisniveau angekommen. Nach dem Duschen dann in die nächstgelegene Pizzeria: die Mahlzeit war schon üppig aber die Etappe war üppiger. Daher guckte der Kellner etwas irritiert als ich zur Nachspeise noch einen Cheeseburger wollte. Hatte ich schon erwähnt dass diese Tour uns zum Albtraum aller All-you-can-eat-Buffets macht?!

Gesamtanstieg: 641 m

1 comment

  1. Comment by Tante Örmgard

    Tante Örmgard Reply 22. Mai 2017 at 17:16

    Das ist ja toll. Oskarshamn ist auch für mich eine Station gewesen, bei der 2 Tage zum Ausruhen, Wäsche waschen und sich’s gut gehen lassen angesagt war: allerdings vor fast 40 Jahren. Ich gebe zu, mich haben 4 Räder dorthin gebracht.
    Ich wünsche euch weiterhin schöne Ausblicke aus Hütte oder Zelt, wenig Mücken und nette Zeitgenossen auf dem Weg. Und ich wünsche mir weiterhin so nett formulierte Berichte.
    Macht’s hübsch bis zum nächsten Mal.
    Liebe Grüße von Tante Örmgard

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